30.09.2009 20:15 (Mittwoch)
“The Godfathers of World-Beat” nennt sie das Rolling Stone Magazin. Unter dem Namen Embryo einst als Krautrockband gegründet, folgte der Umzug nach Indien und eine Wiedergeburt im neuen, orientalisch anmutenden Gewand. In Europa und der Welt spielen die Dissidenten vor 250.000 Menschen. Hierzulande bleiben sie Geheimtipp, den allerdings schon vor Jahren Größen wie Sven Väth erkannten. Dieser verwurstete ihren Mix aus Orient und Ostberlin zu einem Ritt auf dem elektronischen Wüstenschiff.
Dissidenten in Aachen
In einer Welt, in der die Superlative an jeder musikalischen Kleiderstange zu haben sind, ist es schwer, ein DISSIDENTEN-Konzert in angemessene Worte zu fassen. Wer’s noch nicht miterlebt hat, weiß wohl nicht wirklich, was Musik leisten kann: im Kopf, im Herzen …und letztlich auch in den Beinen. So war es auch beim jetzigen Konzert in Aachen (….wo ich euch, wenn ich’s recht erinnere, zum letzten Mal circa 1983 erlebt habe): Zwei Stunden Musik in einer Dichte, Feinheit, Differenziertheit und Intelligenz, die jeden Vergleich wie Hohn erscheinen lassen. Glücksgefühle pur, wenn man euch dort auf der Bühne Töne, Harmonien und Koloraturen hervorzaubern hört, von denen man bis dahin nicht annehmen konnte, dass sie überhaupt möglich sind. Und bei all dem diese unbändige Spielfreude, dieses völlig bescheidene, gänzlich unaffektierte Agieren auf der Bühne, wo einzig die Musik in allen Facetten dieser Welt im Zentrum steht! – Einziger Wermutstropfen war, dass Friedo fehlte… – Eines sei euch gesagt: Ohne euch wäre die Welt (und nicht nur die musikalische Welt!) wahrlich ein Stück ärmer…nichts als ein kleiner, armseliger, blinder Spiegel nichtiger Eitelkeiten… –
Ich hatte nach dem Konzert noch kurz Gelegenheit, mit Uve zu sprechen…aber mein Kompliment gilt euch allen…und es kommt von Herzen!
Liebe Grüße, in gemeinsamer Verbundenheit mit Marokko…aber auch mit vielem anderem…
Christoph Leisten
http://www.christoph-leisten.de